Ultraschallwellen
In der Tierwelt dient Ultraschall z.B. bei Fledermäusen zur Orientierung im Raum. Die Tiere erzeugen dabei Schall mit einer Frequenz von ca. 40 kHz bis zu ca. 90 kHz. Bestimmte Insekten erzeugen Ultraschall bis zu 250 kHz sowohl zur Orientierung als auch zur Betäubung von Beutetieren oder Gegnern. Schall in einem Frequenzbereich von 20 Hz bis ca. 16.000 Hz ist für das menschliche Ohr hörbar. Diese Obergrenze von 16.000 Hz sinkt mit zunehmendem Alter erheblich ab. Schall mit niedriger Frequenz wird als Infraschall, der mit höherer Frequenz als Ultraschall bezeichnet. In der medizinischen Diagnostik wird derzeit Ultraschall mit einer Frequenz von 2 MHz bis 20 MHz (1 MHz = 106 Hz) verwendet. Dabei dringt der Ultraschall um so weiter ins Gewebe ein, je geringer seine Frequenz ist, aber mit abnehmender Frequenz sinkt auch das räumliche Auflösungsvermögen. Die von außen auf die Hautoberfläche aufgesetzte Schallsonde wird mit Frequenzen von 2,5 MHz bis 13 MHz betrieben. Eindringtiefe und Auflösung bilden einen guten Kompromiss.
Ultraschall in der Medizin
Ultraschall wird in der Regel mit Hilfe elektrischer Kristalle erzeugt, die beim Anlegen einer entsprechenden elektrischen Wechselspannung im Rhythmus der Spannung schwingen und den Ultraschall erzeugen. Im Prinzip wird ein Bild in der Medizin mit Hilfe von Ultraschall dadurch erzeugt, dass der in den Körper eingestrahlte Ultraschall an den verschiedenen Geweben unterschiedlich reflektiert wird. Die gesamte Steuerung und Auswertung von Ultraschallgeräten erfolgt natürlich rechnergesteuert. Untersuchungen mit Ultraschall werden auch als Sonographie bezeichnet.
Dopplerultraschall
Neben den erwähnten Untersuchungsarten wird zur Beurteilung der Fließgeschwindigkeit des Blutes die Dopplersonographie verwendet. Sie erlaubt mit Hilfe der festgestellten Blutgeschwindigkeiten Aussagen über Verengungen oder Verschlüsse von Gefäßen. Das Dopplerverfahren ist insbesondere bei der Untersuchung des Herzens von Bedeutung, kann aber auch die Darstellung anderer Organe erleichtern. Es ist vergleichbar der Geschwindigkeitsmessung mittels Radar im Straßenverkehr. Ein zur Quelle (Schall Radar) bewegtes Objekt verändert die Frequenz der sie treffenden Strahlung. Die Frequenzänderung wird nach der Reflektion im Gerät bestimmt und daraus auf die Richtung (von der Quelle weg oder auf sie zu) und die Geschwindigkeit geschlossen. Man misst im Blut nicht nur ein Objekt = Blutkörperchen, sondern sehr viele Blutkörperchen mit verschiedenen Geschwindigkeiten.
Aus diesem Grund gibt es zwei Verfahren, das Farbdopplerverfahren und das Spektraldopplerverfahren, die zu den gewünschten Informationen führen. Beim Farbdoppler erfolgt zu einem festen Zeitpunkt eine räumliche Darstellung der bewegten Flüssigkeit. Dabei wird die Richtung der Bewegung mit den Farben rot und blau kodiert. Zusammen mit dem Spektraldopplerverfahren, das jede Geschwindigkeit in einem festen Volumen eine bestimmte Frequenz zuordnet, erlangt man die erwünschten Informationen. Farbdoppler und Spektraldoppler werden mit ein und demselben Schallkopf und Gerät vorgenommen, jedoch immer abwechselnd.
Herz von einem Pferd in der Längsachse
Aortenklappeninsuffizienz, im Farbdopplerverfahren dargestellt
Indikationen
Schlecht bzw. gar nicht zugänglich für Ultraschalluntersuchungen sind luftgefüllte Organe wie die Lunge oder der Magen-Darmbereich, sehr gut darstellbar sind dagegen flüssigkeitsgefüllte Bereiche wie z.B. die Blase. Hier bietet die Röntgenuntersuchung eine gute Ergänzung, da sich hier luftgefüllte Räume sehr gut, flüssigkeitsgefüllte dagegen schlecht darstellen lassen. Veränderungen der Struktur des untersuchten Gewebes ergeben dabei Hinweise auf mögliche Krankheiten der jeweiligen Organe. Durch ultraschallgeführte Entnahme von Biopsieproben, die mit einer Nadel entnommen werden, kann die Diagnostik weiter verfeinert werden.
Mit unserem vielseitig ausgerüsteten Ultraschallgerät, das sowohl Farbdoppler-, als auch Spektraldopplerverfahren beinhaltet, sowie unserem kleinen Ultraschallgerät für die rektale Untersuchung beim Pferd, können wir Untersuchungen folgender Organe bei Kleintieren und Pferden anbieten:
- Herz und Herzklappen (s. auch unter Kardiologie)
- Lunge und Brusthöhle (v.a. Kleintiere)
- die Bauchhöhle und ihre verschiedenen Organe (Leber, Milz, Nieren, Blase) (v.a. Kleintiere)
- gynäkologische Untersuchung von Pferden und Kleintieren einschließlich Trächtigkeitsuntersuchungen und spezieller Untersuchung der Föten
- Hoden und Prostata (Kleintiere)
- verschiedene Gelenke und Sehnen
- das Augeninnere
Hundefötus 27. Tag der Trächtigkeit